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Digital Signage: Details unbekannt

Der Handel 02/2010

Gibt es Umsatzeffekte? Zu dieser Frage äußern sich die Digital-Signage- Anwender unter den Händlern zumeist recht unverbindlich. Das kann drei Gründe haben. Erstens: Der Erfolg ist da, aber man möchte Mitbewerber nicht unnötig aufschrecken. Zweitens: Das Medium ist auf Image-Transfer ausgerichtet, die Wirkung greift langfristig und ist nicht quantifizierbar. Und drittens: Man weiß es selbst nicht so genau.

Grund drei ist nicht von der Hand zu weisen. Digital-Signage-Anwender und Rewe-Händler Thorsten Schulenburg; "Der Nutzen des Mediums ist in Zahlen schwer greifbar, weil Umsatzeffekte aufgrund der parallelen, konventionellen Werbung nicht eliminierbar sind und weil naturgemäß Substitutionskäufe auftreten."

Weil Kaufleute jedoch nüchtern denken, spricht die recht hohe Zahl von Neuinstallationen für die Wirksamkeit des Mediums. Der Dortmunder Schulenburg hat seit rund einem Jahr 14 Bildschirme in zwei Märkten installiert und wird seine weiteren drei Märkte in Kürze ebenfalls bestücken. Einen Positiveffekt kann er mit Bestimmtheit auf das Medium zurückführen; Die "gefühlten" Wartezeiten an der Kasse haben sich durch die Bildschirmunterhaltung deutlich verringert.

Neben regionalen Mittelständlern stehen auf der Liste der Store-TV-Betreiber inzwischen einige prominente Namen. Der SB-Warenhaus- Betreiber Globus in St. Wendel zum Beispiel hat seine Märkte flächendeckend mit dem neuen Medium bestückt. Dohle und Kaiser’s Tengelmann haben ihre Testphasen abgeschlossen und stehen vor einer Investitionsentscheidung. Aldi Süd nähert sich dem Thema ebenfalls, mit einem Test an der Eckenheimer Landstraße in Frankfurt.

Auch die Gries Deco Company, die 138 Geschäfte und Shop-in-Shops unter dem Namen Depot betreibt, wird nach einjährigem Test in drei Geschäften weitere Filialen mit Store-TV ausstatten. Die Geräte hängen im Kassenbereich und werden einerseits mit verkaufs- und servicebezogener Info, andererseits mit stimmungsvollen Bildweiten aus den Sortimenten bespielt. Hinsichtlich möglicher Umsatzeffekte gibt es aber auch hier eine salomonische Antwort. "Da wir keine Angebotswerbung betreiben, lassen sich Effekte und Reaktionen nicht direkt mit Abverkäufen in Verbindung bringen", sagt Hans-Dieter Christ, COO der Gries Deco Company.