Storekonzepte der Zukunft
Die nächste Generation der Preisauszeichnung im Einzelhandel
Self-Checkout per App, autonomes Einkaufen und KI-gesteuerte Systeme – der Einzelhandel befindet sich auf dem Weg in die personelle Unabhängigkeit. Eine Notwendigkeit mit Blick auf den Fachkräftemangel. Die passenden Technologien dazu stehen bereit und werden eigentlich von allen ernstzunehmenden Einzelhandelsunternehmen getestet. Vom regionalen 24/7 Dorfladen auf Vertrauensbasis bis hin zum komplexen Smart Store existieren auch in Deutschland bereits verschiedenste Storekonzepte, die in Zukunft die traditionelle Art des Einkaufens ablösen könnten.
Wir haben einige von ihnen im Raum Baden-Württemberg unter die Lupe genommen.
shop.box
Die futuristisch wirkende shop.box befindet sich auf dem Bildungscampus der Dieter-Schwarz-Stiftung in Heilbronn und versorgt Studenten rund um die Uhr mit Snacks, Getränken und anderen Artikeln des täglichen Bedarfs. Der Shop kommt ganz ohne Mitarbeiter aus: Für den Einlass und Einkauf wird lediglich die shop.box-App auf dem eigenen Smartphone benötigt, bei der man sich mit der Studenten-ID anmeldet. Mittels Kamera- und Sensor-Technologie sowie künstlicher Intelligenz erfasst das System die Bewegungen der Kunden, erkennt die Entnahme von Artikeln aus Regalen und generiert daraus einen digitalen Warenkorb. Die Bezahlung erfolgt dann automatisch beim Verlassen des Shops über das in der App hinterlegte Zahlungsmittel – ganz ohne Checkout.
küblerGo
Ein ähnliches Konzept verfolgt der autonome 24/7 Pick&Go-Supermarkt küblerGo, der Einkaufen für seine Kunden in Stuttgart mithilfe digitaler Technik zum Erlebnis machen möchte. Auch hier erfolgt der Einlass und die Bezahlung über eine eigene App auf dem Smartphone. Kameras, Sensorik und künstliche Intelligenz erkennen dann den Kunden und was er aus dem Regal nimmt – so soll es zumindest in Zukunft funktionieren, denn aktuell müssen die Kunden ihre Einkäufe noch an einem Self-Checkout-Terminal scannen und bezahlen.
Roberta Goods
Der vollautomatisierte Convenience Store Roberta Goods in Stuttgart arbeitet dagegen mit Bestell-Screens. Über die Touchscreens können Kunden jederzeit einzelne Produkte in den Warenkorb legen und bargeldlos bezahlen. Über das automatisierte Warenlager im Hintergrund erfolgt dann die Zusammenstellung der Produkte bis die Bestellung schließlich durch ein Ausgabefach entgegengenommen werden kann. Einige Produkte wie Kaffee, Brot, Obst und Gemüse befinden sich zur Selbstbedienung im Vorraum und können vom Kunden ausgewählt, über einen Scanner am Bestell-Bildschirm gescannt und so ebenfalls dem digitalen Warenkorb hinzugefügt werden.
Tante-M
Die Tante-M Dorfläden sind auf den ländlichen Raum ausgelegt und haben neben den Artikeln des täglichen Bedarfs auch viele regionale Lebensmittel im Sortiment. Weil die Läden ohne Verkaufspersonal auskommen und dadurch rund um die Uhr geöffnet bleiben können, lohnt sich der Betrieb auch bei geringerem Kundenverkehr. Die Kunden scannen ihren Einkauf an einer Self-Checkout Kasse selber ein und bezahlen diesen dann bargeldlos. Das Konzept setzt ein hohes Maß an Vertrauen voraus – den Laden kann jeder betreten und er wird lediglich über einige Kameras überwacht.
tegut… teo
Auch der moderne Supermarkt teo ist auf den durchgehenden 24/-Betrieb ausgelegt und fällt durch seine besondere Architektur direkt ins Auge. Kunden können sich entweder die tegut… teo-App für den Zutritt und Einkauf herunterladen oder ihre Girokarte dafür nutzen. Nutzer der App können ihre Produkte schon während des Einkaufs einscannen, alle anderen Kunden können dies auch noch an den Selfscanning-Kassen erledigen. Das Bezahlen erfolgt dann bargeldlos und ohne Wartezeit ebenfalls über die digitalen Selfscanning-Kassen mit Touchdisplays.
Technologischer Background – Die passende Technik
Neben den hier vorgestellten Storekonzepten gibt es noch eine Vielzahl anderer Konzepte, die im Grunde alle eine Gemeinsamkeit haben: Der Einsatz moderner, digitaler Technologien. So lässt sich beispielsweise beobachten, dass fast alle Stores mit elektronischen Preisschildern (ESL) arbeiten, um die Preisauszeichnung schnell, preiswert und einfach umsetzen zu können. Ohne Personalaufwand und aus der Ferne. Alle Stores bieten berührungsloses Bezahlen an und sind mit einem umfangreichen Kamerasystem ausgestattet. Zum einen aus Sicherheitsgründen aber auch für die Zuordnung der Waren zum Kunden. Je autonomer der Store, desto mehr Kameras sind darin zu finden. Aber auch der Einsatz von Apps für Scan & Go und die Einbeziehung von Online-Stores sind vielversprechende Ansätze.
Die Software PRESTIGEenterprise bietet dafür die passende technologische Basis und ermöglich es Händlern, ihre Preisauszeichnung und Werbekommunikation auch in den Storekonzepten der Zukunft gewinnbringend umzusetzen. Digital Signage Lösungen wie Infoterminals, Kassensysteme mit Touchscreens, digitale Regale und ESL-Anbindungen gehören schon heute zu den Ausgabemedien, die mit PRESTIGEenterprise ganz einfach angesteuert und bespielt werden können. Aber auch mobile Lösungen wie beispielsweise Scan&Go Systeme lassen sich mithilfe von PRESTIGEenterprise realisieren.
Fazit
Viele der bereits existierenden Storekonzepte haben zukunftsfähige Ansätze und funktionieren weitestgehend – so unser Eindruck. Es wird aber noch viel getestet und die Technologien weiter ausgebaut, um einen reibungslosen Einkauf zu ermöglichen. Besonders die 24/7-Produktverfügbarkeit in den autonomen Märkten findet seitens der Kunden viel Zuspruch. Es gibt in unseren Augen aber auch noch einige Herausforderungen, mit denen sich die Shops auch zukünftig weiter auseinandersetzen müssen: Diebstahl ist trotz Kameraüberwachung ein präsentes Thema. Wie stark kann man hier beispielsweise über Zugangsbeschränkungen gegensteuern? Wie groß sind die Kosten durch (mehr) Diebstahl wirklich und werden diese durch reduzierte Personalaufwandskosten relativiert? Wie geht man mit dem großen Thema Datenschutz bei so viel Überwachung um? In wie fern kann man das Einkaufserlebnis mit den Daten der Kameras verbessern? Stichwort personalisierte Kundenanspreche am Bildschirm. Klar ist, dass die Preis- und Werbekommunikation in diesen Märkten auf ein neues Level gehoben werden kann. Wir sind gespannt, in welchem Tempo unsere deutschen Händler nun auf die neuen Möglichkeiten reagieren.
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Die Autoren
Sandy Heinzmann & Leah Knebel